Musk & Chaos - Welche Rolle spielt Twitter jetzt noch im Marketing?

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Wenn man den Medien glaubt, ist Twitter vor wenigen Wochen gestorben. Ob das stimmt und welche Auswirkungen die Veränderungen auf uns als Marketer:innen haben, erfährst du hier.

Auch wenn man moralisch manche Vorgehensweise oder Kommunikation wohl in Frage stellen darf, ist das Gerücht des Todes von Twitter wohl genau das - ein Gerücht. Wenige Wochen nach dem großen Aufschrei haben sich die aktiven Nutzer:innenzahlen kaum geändert und die kurz aufblühende Konkurrenz verliert bereits wieder Nutzer:innen.

Und auch auf der Produktseite hat sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten die Geschwindigkeit und Qualität mit der neue Features ausgerollt werden deutlich erhöht. Trotzdem haben sich viele Marken und Unternehmen weiterhin dafür entschieden, Twitter nicht wieder in die eigene Mediaplanung mit aufzunehmen. 

Brand Safety

Ein guter Grund dafür ist die Brand Safety, die zweifelsohne immer schon auf Twitter ein erhebliches Risiko war. Machine Learning Algorithmen verhindern zwar großteils, dass die eigene Werbung neben kontroversen Themen erscheint, aber ganz auszuschließen ist es natürlich dennoch nicht.

Auf Twitter-Werbung zu verzichten, wenn man partout nicht neben beispielsweise politischen Themen oder heißen Diskussionen erscheinen will, ist sicher weiterhin berechtigt.

Die befürchtete Steigerung von Hate Speech ist wider Erwarten jedoch nicht eingetreten. Tatsächlich zeigen Daten eher das Gegenteil, wobei das natürlich von außen nie abschließend beurteilbar ist. Aus unserer Sicht ist das Brand Safety Risiko wieder ähnlich wie bereits vor der Übernahme. 

Performance

Immer wenn ein Kanal mit vielen Nutzer:innen wenig für Werbung genutzt wird, sind wir hellhörig und das zurecht. Einige Unternehmen - gerade in den Bereichen E-Commerce und Software - haben sofort begonnen, den aufgrund von weniger Werber:innen sinkenden CPM auf Twitter für sich zu nutzen und die Resultate sprechen für sich.

Viele Werber:innen sehen bessere Resultate als auf Facebook und anderen Plattformen, die traditionell für Performance Marketing deutlich bessere Werbeformate und Algorithmen zur Verfügung stellen.

Wenn man als Unternehmen also stark mit Performance Marketing aktiv ist, Brand Safety nur eine sekundäre Priorität ist und die passende Zielgruppe auf Twitter ist, dann empfiehlt es sich, eine Testkampagne zu machen. 

Zukunft

Man kann viel über Elon Musk sagen, aber außer Zweifel steht, dass seine Unternehmen schnell in der Entwicklung sind. Es ist zu erwarten, dass sich das auch im Bereich der Werbung auswirken wird – insbesondere in der Direct Response Werbung und im Performance Marketing generell. Denn dort sind insbesondere jene Werber:innen aktiv, die in erster Linie zahlengetrieben und weniger durch mediale Headlines beeinflussbar sind. 

Fazit

Es gibt in der Frage, ob man auf Twitter aktiv sein sollte, kein richtig oder falsch. Deshalb beraten wir hier Kund:innen ganz individuell. Unter anderem sehen wir uns folgende Faktoren an:

  • Wie passen die Unternehmenswerte mit den Zielsetzungen von Twitter seit der Übernahme zusammen
  • Welche Rolle spielt Brand Safety und wie hoch darf das Risiko sein
  • Besteht die Chance auf überdurchschnittliche Ergebnisse auf Twitter
  • Ist die Zielgruppe aktiv auf Twitter und gut erreichbar

Was für manche Unternehmen eine Chance ist, ist für andere ein No-Go. Jedenfalls macht es Sinn, die Entwicklungen weiter im Auge zu behalten. Und das übernehmen wir für unsere Kund:innen sehr gerne.

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