ChatGPT & Stable Diffusion – dank AI endlich keine Agenturen mehr?

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AI ist spätestens seit ChatGPT in aller Munde. Was heißt das aber konkret für die Zukunft und die Zusammenarbeit zwischen Kund:innen und Agenturen?

AI generiertes Bild

Egal ob Designer:in oder Texter:in - Wer heute auf TikTok oder in Fachmedien schaut weiß, die Botschaft ist immer die Gleiche: Dein Job wird bald durch AI ersetzt. Aber stimmt das auch oder ist es nur ein übertriebener Hype?

Die Antwort ist, es stimmt, aber nur wenn du dich nicht differenzierst und lernst, diese neuen Tools und Möglichkeiten einzusetzen. Eine Sache haben wir den “Generative AIs” nämlich noch voraus, denn sie haben keine Fähigkeiten für logisches Denken und Herleiten.

Wie Generative AIs heute funktionieren ist mit einem sogenannten Transformer, der mit möglichst vielen Beispielen und Daten “gefüttert” wird. Der Transformer lernt daraus mit Hilfe enormer Rechenkapazität Muster zu erkennen und kann dann basierend darauf Bilder oder Texte generieren, die wir beauftragen. Das Ergebnis ist “erschreckend” oft deckungsgleich mit dem, was ein Mensch produzieren würde, der das Briefing auf der Ebene der Logik versteht.

Was bedeutet das alles aber jetzt für die Arbeit in Marketingabteilungen und für die Zusammenarbeit mit Agenturen. 

Weggabelung

Zuerst ist es wichtig festzustellen, dass sowohl intern als auch bei den betreuenden Agenturen echtes Verständnis für die durch AI bevorstehenden Änderungen vorhanden ist. Verständnis zeigt sich nicht, indem AI einmalig als Gimmick für eine Kampagne eingesetzt wird. Es zeigt sich darin, dass ganze Prozesse und Rollen neu gedacht werden.

Die AIs und dazugehörigen Tools sind neu und oftmals noch limitiert in Ihrer Verwendung, aber die Richtung ist ganz klar: Als Agentur und Marketingabteilung hat man die Möglichkeiten des Einsatzes von AI zu evaluieren und zu priorisieren. Das könnten beispielsweise sein:

  • Automatische Produktion von Creatives und Adaptionen
  • Automatische Übersetzung in andere Sprachen
  • Sparring-Partner im Brainstorming von Ideen
  • Fehlerkorrektur und Formulierungscoach
  • Texte für Postingtexte und Skripten
  • und vieles mehr

Neue Möglichkeiten

Am wichtigsten wird der Einsatz dort, wo AI ganz neue Möglichkeiten eröffnet und nicht nur alte manuelle Arbeit ersetzt. Mit AI wird es z.B. endlich realistisch, dass sich eine Webseite individuell an Besucher:innen anpasst und zugeschnittenen Content nicht nur ausspielt, sondern in Echtzeit produziert.

Eine weitere Möglichkeit, die sich daraus ergibt, ist viel höhere Kontinuität z.B. in der Tonalität einer Marke sicherzustellen. In wenigen Jahren wird jede Unternehmenskommunikation, egal ob im Marketing oder Customer Service, durch eine AI als Filter laufen, die die Tonalität auf den Stil der Marke perfekt anpasst.

Und warum nicht mit AI ein eigenes Testimonial oder eine:n Markeninfluencer:in kreieren, die für die Marke, egal wer gerade im Unternehmen sitzt, durchgehend kommunizieren kann.

Effizienz

Aber natürlich ist auch der Effizienzgewinn in vielen Bereichen potentiell enorm. Viele Bilder oder Videos, die früher einen Extra-Shoot benötigt haben, können jetzt (oder bald) durch AI generiert werden. Auch das Testen von unterschiedlichen kreativen Ansätzen wird dadurch deutlich einfacher.

Und der Low-End-Sektor im Bereich Text wird komplett durch AI ersetzt werden. Einfache und prägnante Kommunikation wird keine:n Texter:innen mehr benötigen und als Texter:in kann/darf/muss man sich auf jene Arbeit fokussieren, wo z.B. (mit Unterstützung von AI) Slogans und neue Tonalitäten entwickelt werden.

Prompt Engineering

Auch Rollen und Jobdesigns werden sich dadurch ändern und das sogenannte Prompt Engineering ein wertvoller Skill. Vom Creator werden wir zum Narrator. Der neue Skill wird es sein, der AI bessere Anleitungen zu geben, die eigene Anforderung präziser zu beschreiben und die Eigenheiten unterschiedlicher AIs gut zu kennen.

Wir haben beispielsweise bereits jetzt einen Designer, der sich intensiv damit beschäftigt, mit welchen Prompts die besten Resultate für die Produktion von Bildern erzielt werden können.

Rechtliches

Noch ungeklärt ist, wie der rechtliche Umgang mit den Endprodukten von AIs aussehen wird. Je nachdem, mit welchen Daten eine AI gefüttert wurde, kann dies potenziell urheberrechtliche Ansprüche auslösen. Für den Moment ist das für den Nutzer noch eine eher rein theoretische Sorge, denn es gibt keinen Weg, das Bild oder den Text auf eine gewisse AI zurückzuführen. Trotzdem ist es hier wichtig, alle rechtlichen Entwicklungen und Urteile genau im Auge zu behalten.

Fazit

Auch mit AI wird es in Zukunft weiterhin Marketer:innen und Agenturen geben. Ihr tägliches Aufgabengebiet wird sich aber erheblich ändern. Wir sind davon begeistert, denn all dies ermöglicht uns, unsere Methodik des Performance Branding noch mehr zu stärken. Beispielsweise wird es signifikant einfacher unterschiedliche visuelle Kreativansätze zu testen.

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