Mit unzähligen gleichzeitig relevanten Social Media Kanälen wird es immer wichtiger, klar zu priorisieren. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wann es Zeit ist einen Kanal zu depriorisieren und was die beste Vorgehensweise dafür ist.
Die Liste jener Kanäle, die man besonders als B2C-Marke heute bedienen sollte, wird mit jedem Monat länger. Während früher neue Netzwerke alte Netzwerke ersetzt haben, existieren sie heute parallel und selbst Facebook (mittlerweile fast 20 Jahre alt) verliert keine Nutzer:innen (aber mit Sicherheit Zeit auf der Plattform).
Die Entscheidung, welche Plattform man bedient, die einem früher der Markt abgenommen hat, muss man heute also als Marke selbst treffen.
Viel zu oft sehen wir, dass diese Entscheidung nicht getroffen wird und damit einfach alle Kanäle weiter bedient werden. Ganz nach dem Motto: Viele Kanäle halb und keiner ordentlich bespielt.
Oftmals werden Kanäle weiter bedient, wo mit einem Blick klar ist, dass der darin investierte Aufwand zu keinen Resultaten führt und für 10 Likes von Mitarbeiter:innen Content produziert wird.
Wie entscheidet man als Marke aber jetzt, welcher Kanal sich eine Pause verdient hat? Wir denken: datenbasiert natürlich.
Zuerst ist wichtig zu sehen, dass auch die einzelnen Kanäle aus vielen unterschiedlichen Maßnahmen und Formaten zusammengesetzt sind. So kann es sein, dass z.B. Werbung gut funktioniert, aber organischer Content nicht. Oder dass z.B. Reels hoch erfolgreich sind, aber die eigene Followerzahl nicht wächst und Stories nur von 300 Personen gesehen werden.
Vergleiche also nicht plattformweit, sondern pro spezifischer Maßnahme oder Format auf dem jeweiligen Kanal. Achte dabei darauf, dass du auch vergleichbare KPIs nimmst, da diese oft je Plattform unterschiedliche Bedeutungen im Detail haben.
Du bist zum Entschluss gekommen, dass eine Maßnahme nicht mehr in Relation steht, dann drück den Pausenknopf. Dieser kann unterschiedlich ausgestaltet sein.
Du kannst z.B. auf einem Kanal gar nicht mehr posten, wenn es kein Kanal ist, wo potentielle Kund:innen nach dir suchen. Auf einem Kanal, wo du gesucht wirst, kannst du beispielsweise eine Serie an Posts produzieren und oben fixieren, die die wichtigsten Informationen zu dir zusammenfassen und auf andere Kanäle und/oder deine Webseite verweisen. Auch auf 1-2 wichtige Posts pro Woche/Monat reduzieren, kann eine viable Option sein.
Habe auch keine Angst, deine Entscheidung ganz oder teilweise zu revidieren. Du hast z.B. deine Facebook-Seite pausiert, aber hast mit dem Reel-Format auf anderen Kanälen viele Erfolge. Jetzt rollt Facebook auch ein Reel-Format aus. Probiere es einfach aus und wenn es funktioniert, kannst du den Kanal spezifisch nur mit Reels wieder reaktivieren.
Genauso solltest du nicht die Werbemaßnahmen auf einem Kanal stoppen, nur weil deine organische Seite nicht funktioniert oder wenig Fans/Follower hat. Entscheide je nach Maßnahme, ob der Kanal für dich funktioniert.
Jetzt haben wir oft Facebook als Beispiel genommen, daher wollen wir auch noch kurz erläutern, wie bei Facebook zum Beispiel die zu beachtenden Faktoren aussehen können:
Für die meisten Unternehmen macht es weiter Sinn Facebook stark als Werbekanal zu nutzen. Organisch macht es Sinn, Formate zuerst für andere Plattformen zu entwickeln und dann auf Facebook nur wiederzuverwenden.
Erfolgreiche Marketer:innen überzeugen heute nicht nur neue Kanäle zu verwenden, sondern auch flexible Maßnahmen auf anderen Kanälen zu pausieren oder auch zu reaktivieren, wenn es Sinn macht.Der Anspruch ist es heute nicht mehr überall vertreten zu sein.Es ist viel wichtiger herauszufinden, auf welchen zwei bis vierKanälen die größten Resultate erzielt werden können und sich auf diese zu fokussieren.
Die meiste Werbung fokussiert sich auf eine Eigenschaft, die das Produkt von der Konkurrenz abhebt. Die Wissenschaft zeigt, dass ein anderer Faktor viel wichtiger ist.
Leider wird Facebook Werbung von vielen Mediaagenturen noch immer sehr stiefmütterlich und wie klassische Display Werbung behandelt.
Die Balance zwischen Markenaufbau und Performance Marketing zu finden, ist immer wieder eine Herausforderung.